Heute kommen wir mal wieder zusammen um uns denjenigen in den Weg zu stellen, die die Pandemie, die uns alle seit nun zwei jahren in Atem hält kleinreden und leugnen. Es sind die Menschen, die sich selbst als kritische Bürger*innen darstellen wollen, die allzu oft verharmlosend nur Covididiot*innen, oder Verwirrte genannt werden. Klassiker auch die Begründung “naja da sind ja nicht alle faschos, die da mit laufen.” Nennen wir das Kind doch beim Namen: die die heute und die letzten Montage in Münster unterwegs sind, sind Antisemit*innen, Rassist*innen, Nationalist*innen. Und all jene, die sich ihnen anschließen, die mit laufen, oder ihre Aktionen auf Social Media verbreiten, wissen das auch. Sie nehmen es in Kauf oder sind selbst überzeugt von dieser menschenverachtenden Ideologie. Sie wähnen sich als Kämpfer*innen für Freiheit, meinen dabei aber natürlich nur ihre eigene Freiheit. Besonders Jüdinnen und Juden, die mit ansehen müssen, wie eine Impfung mit der Verfolgung der Shoah verglichen wird, sind da nicht gemeint. Viel mehr instrumentalisieren die Coronaleugner*innen das Unrecht des NS Staat und übertragen es auf ihre vermeintliche Situation. Sie laufen mit selbstgebasteltem Stern auf dem ungeimpft steht und in ihren Chatgruppen verunglimpfen sie unsere jüdischen Mitbürger*innen. Eine Sache muss klar sein: das ist blanker antisemitismus und kann nicht unwidersprochen bleiben! Und ja in Münsters Stadt der Glückseligen, wo die AfD die 5% Hürde verpasst, sind diese Antisemit*innen offensichtlich in guter Gesellschaft. Das muss uns Mahnung und Auftrag sein, beweist es nur wieder einmal, dass es der Antisemitismus ist der sich durch diese unsere Gesellschaft zieht und noch immer gut genug war um Anschluss für faschistoides Gedankengut bei allen möglichen Bevölkerungsgruppen zu erzeugen. Unsere Solidarität muss deshalb nicht nur heute vor allem Jüdinnen und Juden gelten. Denn erneut sind sie die Zielscheibe eines antisemitismus, der sich aus einer Breite von Linksesotherikertum über stramm rechte Neurechte speist.
Das Programm der selbst ernannten Querdenker*innen als etwas anderes als faschistisch, nationalistisch, rassistisch und vor allem antisemitisch darzustellen, verharmlost schlichtweg diese Realität. Und solange die Polizei und der Staat wegschauen, nicht-genehmigte Demos nicht aufhalten können oder wollen und auch noch mit Faschos auf Selfies in die Kamera lachen und Antifaschist*innen kriminalisieren, ist klar, warum wir heute hier stehen.
Wir stehen heute hier, weil für uns klar ist: keinen Fußbreit den Faschist*innen, keinen Meter den Nazis. Nicht heute, nicht morgen, nicht nächsten Montag.
Wir stehen heute hier, weil für uns klar ist: eine Pandemie, die die Ungerechtigkeiten unseres Systems nur verstärkt hat, verlangt von uns Solidarität.
Wir stehen heute hier, weil für uns klar ist wofür wir laut werden müssen: Alerta, alerta antifascista! Gegen jeden Antisemitismus!